Die RPTU auf der Hannover Messe 2024

Auf der Hannover Messe präsentieren die Aussteller der RPTU ihre Projekte. Foto: RPTU, Dosch
Auf der Hannover Messe präsentieren die Aussteller der RPTU ihre Projekte. Foto: RPTU, Dosch

Mit vier Forschungs- bzw. Gründungsvorhaben beteiligt sich die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau dieses Jahr vom 22. bis 26. April an der Hannover Messe. Im Mittelpunkt stehen die automatische und nachhaltige Planung von städtischen Entwässerungssystemen sowie die KI-basierte Nachfrageprognosen für das Beschaffungsmanagement in Unternehmen. Ebenso ist die RPTU mit der 6G-Plattform, in der sie zusammen mit Partnern die Forschung zum künftigen Mobilfunkstandard bündelt, in Hannover vertreten. Interessierte können sich dort unter anderem über ein aktuelles Forschungsvorhaben informieren, das Grundlagen schafft, um Maschinen künftig mittels 6G-Mobilfunk kabellos zu steuern.

Die nächste Generation des Mobilfunkstandards 6G ist unabdingbar, um die Digitalisierung voranzutreiben. Verschieden Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland forschen daran: Im Fokus stehen etwa 6G-Standards und -Prozesse, Datensicherheit, eine hochzuverlässige Datenübertragung, Netzverfügbarkeit und neue Rechnernetze.

Gebündelt werden diese Arbeiten in einer 6G-Plattform, die an der RPTU von Professor Dr. Hans Schotten und seinem Team koordiniert wird. Dabei geht es unter anderem darum, dass die Technologie sicher und zuverlässig funktioniert. Aber auch Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Beim Entwickeln der neuen Methoden kommen zum Beispiel Verfahren der Künstlichen Intelligenz, der Mikroelektronik, den Quantentechnologien und auch Digitale Zwillinge zum Einsatz. Auf der Hannover Messe ist die 6G-Plattform in Halle 14, Stand H06 präsent.

Mehr dazu:
Hannover Messe 2024: 6G-Technologie auf dem Weg in die Anwendung – Plattform vernetzt Forschungsaktivitäten - RPTU Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

Forschung zur kabellosen Maschinensteuerung mittels 6G

Die RPTU forscht auch in einem der vier großen Forschungsverbünde zu 6G, dem Open6GHub. Auf der Hannover Messe präsentieren Jan Mertes, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fertigungstechnik und Betriebsorganisation der RPTU und Daniel Lindenschmitt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Funkkommunikation und Navigation, ihre Forschungsarbeit rund um die kabellose Interkonnektivität zwischen Maschinen und Geräten.

Im Fokus steht es, das Potenzial der Digitalisierung für fertigende Unternehmen zu erschließen. Hier sind inbesondere mehr Flexibilität in der Produktion verbunden mit einer höheren Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen gefragt. Bestehende kabellose Lösungen erfüllen diese Anforderungen nicht. Doch mit dem künftigen Mobilfunkstandard 6G soll das vorhandene Potenzial in marktgerechte Kommunikationslösungen überführt werden. Für ihr Konzept nutzen die Forscher kabellose Networks-in-Networks (NiN). Das bedeutet, dass an die übergreifende 6G-Gesamtarchitektur spezialisierte Architekturen andocken, die auf die Bedarfe von industriellen Anwendungsfällen zugeschnitten sind – sozusagen ein segmentierter Ansatz. Auf der Hannover Messe präsentieren Mertes und Lindenschmitt ihre Forschung Halle 14, Stand H06.

Mehr dazu unter:
Hannover Messe 2024: RPTU schafft Grundlagen, um Maschinen künftig mittels 6G-Mobilfunk kabellos zu steuern - RPTU Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

Entwässerungssysteme automatisch planen und optimieren

Um Regen- und Abwasser aufzusammeln, gibt es in Deutschland eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Kanalnetzen und Kläranlagen. In Entwicklungsländern fehlt dies oft. Zudem ist die Planung solcher Kanalnetze für Schmutz-, Regen- oder Mischwasser mit hohem Aufwand verbunden und bedarf einer großen Expertise. Es gilt, verschiedene Parameter wie Layout, den Grad der De- oder Zentralisierung, die Kanaldurchmesser und das Gefälle, die Verlegetiefen sowie die Pump- und Speicheranlagen zu berücksichtigen.

Ein Kaiserslauterer Start-up, das an der RPTU in Kaiserslautern forscht, schafft hier Abhilfe: Eine Software mit dem Namen ZIGGURAT, mit der sich städtische Entwässerungssysteme automatisch nachhaltig planen lassen. Die Technik berücksichtigt auch die blau-grüne Infrastruktur, das heißt, mögliche Wasserspeicher und technische Maßnahmen zum Versickern und Verdunsten von Regenwasser. Daher ist sie auch für hiesige Städte und Gemeinden interessant. Das Gründungsteam rund um Timo Dilly von der RPTU wird mit einem EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und dem Europäischen Sozialfonds zur Existenzgründung aus der Wissenschaft gefördert. Interessierte können sich über ZIGGURAT am Forschungsstand Rheinland-Pfalz in Halle 2, Stand C36 informieren.

Mehr dazu unter:
Hannover Messe 2024: Regen- und Siedlungsabwasser – Software plant und optimiert Entwässerungssysteme automatisch - RPTU Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

Bestandsmanagement optimieren mit KI-basierten Nachfrageprognosen

Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen, Produktionskapazitäten und Beschaffungsstrategien präzise planbar machen. Hierfür entwickelt das Gründerteam „Crateflow“ an der RPTU eine KI-gestützte Software-Plattform. Diese basiert auf Vorhersage-Modellen, die die Gründer Markus Heidt und Daniel Antonatus auf spezifische Nutzerszenarien zuschneiden. Damit ermöglichen sie es Unternehmen, ihre Lager- und Produktionsstrategien effektiv und nachhaltig anzupassen.

Dank Berücksichtigung externer Merkmale sowie der Integration von Störungen in Echtzeit können Unternehmen mit Crateflow proaktive Supply-Chain-Management-Strategien entwickeln. Zudem werden Prognoseintervalle benutzt, was es Supply-Chain-Planenden ermöglicht, den Spielraum und die Unsicherheit des KI-Modells besser zu verstehen. Crateflow liefert keine Blackbox, sondern transparente und erklärbare Daten. Das Vorhaben wird gefördert durch ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und dem Europäischen Sozialfonds zur Existenzgründung aus der Wissenschaft. Auf der Hannover Messe ist Crateflow am Forschungsstand Rheinland-Pfalz in Halle 2, Stand C36 anzutreffen.

Mehr dazu unter:

Hannover Messe 2024: Bestandsmanagement optimieren: Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen - RPTU Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

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Der Auftritt der Forscherinnen und Forscher der RPTU auf der Messe wird von Klaus Dosch vom Referat für Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit organisiert. Er ist Ansprechpartner für Unternehmen und vermittelt unter anderem Kontakte zur Wissenschaft. Kontakt: Klaus Dosch, E-Mail: klaus.dosch(at)rptu.de, Tel.: 0631 205-3001

Auf der Hannover Messe präsentieren die Aussteller der RPTU ihre Projekte. Foto: RPTU, Dosch
Auf der Hannover Messe präsentieren die Aussteller der RPTU ihre Projekte. Foto: RPTU, Dosch